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2014-11-13

Wie Vicky zu Lola wurde

Wie ich mich in Lola rennt wiederfand...

Für meine Operation begann ich schon im August aktive Vorbereitungen zu treffen. Nach dem ich meine Termine mit dem Urlaub abstimmte, die in beiden betroffenen Arztpraxen angekündigt waren, blieben mir an einem Donnerstag vor den Herbstferien zwei wichtige Termine übrig, Befunde im Endokrinolikum Berlin also EKG, Blut- und Hormonbild aus dem Labor und natürlich die Krankenhausverordnung. Denn nach dem positiven Bescheid vom MdK und dem Kopfnicken der Krankenkasse alles nur Formalismus, denn Einweisen kann ja nur ein Mediziner.
Da ward es Donnerstag, eben jener mit 16:15 Uhr Termin beim Allgemeinarzt für die Krankenhausverordnung und um 16:40 Uhr beim Endokrinologen zum Abzapfen meines roten Körpersaftes. Knapp aber machbar. So saß ich vorsichtshalber bereits um 15:43 Uhr im überfüllten Wartezimmer des Allgemeinarztes. Die Zeit verrann, die Zeiger und digitalen Zeitanzeiger brüllten 16:20 Uhr, als ich diesen Versuch abbrach und in Windeseile zum Labor fuhr. Etwas gehetzt traf ich ein, kam erst um 18:16 Uhr dran, hieß, zweiter Versuch beim Allgemeinarzt, der alle Unterlagen hatte, verschob sich auf Freitag. Sortiert ging ich ins Bett und teilte meinem Cheffchen noch mit, daß ich seine Freitagsnachmittagsschicht übernahm, also 14:45 Uhr Adlershof im Kontrollraum straff die Maschinistin mimen. Weckerte mich um 7Uhr aus dem Bett und brach um 8Uhr zum Arzt auf. Und bereits um 09:34 im Arztzimmer, lehnte der Arzt das Ausstellen der Krankenhausverordnung ab. Begründung, er kann das nicht verantworten, weil er die Voraussetzungen nichg kennt, hatte aber das Schreiben der Krankenkasse mit dem Freibrief vor der Nase. Dann versuchte er mit mir zu diskutieren, was ich abwiegelte, denn das mußte geklärt werden. Ich antwortete also darauf, daß er da aus dieser Geschichte raus ist. Raus und den Hintern nach Hause, wobei in leichte Panik geriet. Internet und Telefon auf der Suche nach einer Lösung versuchte, ich meinen Endokrinologen an zu rufen und informierte meine Krankenkasse über das Problem. Leider hatte ich noch diese Schicht im Nacken. Die Panik machte sich mit jeder unverrichteter Freiminute breiter. Dann nahm ich nach kurzem Telefonat um 10:54 Uhr die Jagd auf. Zum Taxistand, ab zum Endokrinologen, 35€ weg. Rauf und rein, nach 15min rannte Dagmar sauergerührt umher. Ticktack, kleiner Gong. Ich beteuerte ihr, daß meine Hast durchaus berechtigt war und ich handeln mußte. Nach dem Countdown zum nächsten Duell,13:27 Uhr hielt ich den simplen roten Krankenhausverordnung in der Hand und rannte, Dagmar hinter mir zurücklassend wieder zum Taxistand. Erstes Taxi verweigerte mir die Mitnahme. Dieser orientalische Herkunftstaxifahrer also ein intolerantes Subjekt - erlebtes MultiKulti, also ins nächste, ein überaus cooler Afrikaner fragte ruhig, wo er hin müsse, worauf alles von mir geklärt wurde. Ticktack. 14:09 Uhr Adlershof, ich gebe dem Taxifahrer glückseelig 27€ + Trinkgeld, sagte ihm, daß er mir half, was ihm ein breites Lächeln auf sein Gesicht zauberte. Da überlegte ich kurz, kalkulierend, zur Krankenkasse gestürmt, wo sich die Mitarbeiter kopfschüttelnd, um meine Verordnung kümmerten. Sogar meine Zahnärztin hätte das ausstellen können, alles nur Formsache. Sauer stapfte ich zum Subways, besorgte mir ein Frühstück und hastete zum Institut. Pünktlich 14:45 Uhr zur Schichtübernahme im Kontrollraum, das Gefühl von Zufriedenheit umschlang meine Seele, bevor ich eine recht aufregende Schicht erlebte. Erst am Sonnabend gegen 12:46 Uhr gingen alle weltlichen Uhren wieden im normalen Ton.

Tabletifiziert, für Euch

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